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Warum subjektive Wahrnehmung uns fürs Wesentliche blind machen kann

Falsche, begrenzte und wertende Wahrnehmung führt uns in unserem Leben oder Beruf oft in die Irre.

Perspektive einer Spiraltreppe
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Kann uns unsere Wahrnehmung blenden? Manchmal scheint es so. Nicht selten sehen wir die Dinge aus unserer ganz eigenen Perspektive. Es gibt keine Garantie, dass wir richtig liegen.

Rückblickend kann ich mich an einige Momente erinnern, in denen ich meinen ersten Eindruck von etwas oder einer Situation im Nachhinein korrigiert habe – sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. Dies wurde und wird in der Regel durch Gespräche mit anderen Menschen und das Interesse ausgelöst, ihre Perspektive auf dieselbe Sache oder Situation zu hören und zu verstehen.

Ich hatte vor ein paar Wochen wieder so ein Gespräch. Es war die Gelegenheit, mich mit einem Hauptkommissar der Polizei auszutauschen. Wir haben gute 1 ½ Stunden miteinander gesprochen. Er teilte mir seine Erfahrungen aus über 35 Dienstjahren mit – selbstverständlich anonym und ohne Details preiszugeben. Wir haben viel mehr über das Leben als solches gesprochen.

Unser Austausch brachte viele spannende Aspekte ans Licht. Eine Erkenntnis hat mich zu diesem Artikel inspiriert. Lass uns im Folgenden etwas tiefer in das Thema der subjektiven Wahrnehmung eintauchen.

Was subjektive Wahrnehmung bedeutet

Unsere Wahrnehmung ist grundsätzlich selektiv und subjektiv. Vereinfacht gesagt bedeutet das nichts anderes, dass wir Menschen die Dinge wahrnehmen, die uns wichtig erscheinen. Andererseits unterliegt die Wahrnehmung auch unserer subjektiven Interpretation, also unseren ganz individuellen Prägungen und Erfahrungen.

Ein Beispiel: Als Kind hatte ich ein negatives Erlebnis mit einem Hund. Der Grund dafür war, dass ich mit ihm leider zu hektisch war. Als er erschrak, packte er mich am Arm. Das wiederum versetzte mir einen großen Schrecken.

Diese einfache Situation kann zu der subjektiven Wahrnehmung führen, dass aufgrund dieser Erfahrung Vorsicht im Umgang mit Hunden geboten ist – bis hin zum Vorurteil, dass Hunde grundsätzlich gefährlich sind und beißen wollen.

„Es ist sicherlich kein Geheimnis, dass Vorurteile und Schubladendenken im Leben eher hinderlich als hilfreich sind.“

Von der subjektiven zur objektiven Wahrnehmung

Lass uns gedanklich zu meinem Gespräch mit dem Hauptkommissar zurückkehren. Sicherlich hat er in seinen über 35 Dienstjahren mehr als einmal eine heikle Situation erlebt. Stell dir zum Beispiel den Moment vor, in dem sich zwei Menschen plötzlich gegenseitig angreifen. Frag dich, wie wichtig es für einen Polizist:in in dieser Situation ist, eine unvoreingenommene Wahrnehmung zu haben, um den Streit zu schlichten und sachlich aufzuklären.

Oder denk an dein berufliches Umfeld: Zum Beispiel an eine Führungskraft, deren Blick auf einzelne Mitarbeiter:innen getrübt sein kann, weil subjektive Wahrnehmungen Vorurteile schaffen, die sogar die tatsächliche Leistung des Mitarbeiter:in in den Hintergrund treten lassen.

Oder was wir mehr oder weniger alle aus unserem privaten Umfeld kennen, wenn wir frisch verliebt sind: Nicht selten sehen wir in der sogenannten Verliebtheitsphase die Welt durch eine rosarote Brille und idealisieren den neuen Partner:in. Wenn diese Phase vorbei ist, sehen wir die Situation nüchtern und sind vielleicht sogar enttäuscht vom neuen Partner:in.

Im Hinblick auf die obigen Beispiele stellt sich die Frage, ob und wie wir von einer subjektiven zu einer objektiven Wahrnehmung wechseln können.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Wahrnehmung bis zu einem gewissen Grad immer subjektiv bleiben wird. Dennoch ist es möglich, eine Sache oder Situation aus einer möglichst objektiven Perspektive zu betrachten.

Der erste wesentliche Schritt besteht darin, die Selbsterkenntnis zu schärfen. Es geht darum, konstruktiv zu hinterfragen, wie wir Dinge und Menschen um uns herum wahrnehmen, welche richtigen und falschen Überzeugungen unser Verhalten prägen und welche Wirkung die Meinungen anderer auf uns haben.

Die folgende Übung kann dir in diesem Zusammenhang eine neue Perspektive geben:

Nimm eine Person aus deinem Lebensumfeld. Das kann ein Freund:in, Bekannte:r, Kolleg:in oder Prominente:r sein, den du aus dem Fernsehen kennst. Sobald du die Person im Sinn hast, vergiss alles, was du über diese Person weißt, und betrachte sie völlig neutral, ohne Vorurteile.

Bist du in der Lage, ganz neue Facetten dieser Person zu erkennen?

Abschließender Gedanke

Unsere Wahrnehmung hat großen Einfluss darauf, wie wir eine Person, Situation oder Sache sehen. Falsche, eingeschränkte und wertende Wahrnehmung führt uns oft genug in unserem Leben oder Beruf in die Irre. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Wahrnehmung immer wieder schärfen, um Vorurteile abzubauen und das Schubladendenken zu beenden.

Wie eingangs erwähnt, habe ich Gespräche mit anderen Menschen für mich entdeckt, um neue Sichtweisen und Meinungen einzuholen und diese mit meiner Wahrnehmung abzugleichen und daraus neue Perspektiven abzuleiten. Der Austausch mit dem Polizeihauptkommissar hat mir zum Beispiel eine neue Perspektive eröffnet.

Egal, wie dein persönlicher Weg aussieht, es lohnt sich, ihn zu gehen. Denn oft sind es die neuen, unerwarteten und überraschenden Erfahrungen, die unser Leben wirklich bereichern.

Bleib stark!

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Mike Flache
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Titelbild: André Roma auf Unsplash

Haftungsausschluss: Die in diesem Beitrag bereitgestellten Informationen sind ausschließlich die Meinung des Autors und keine Lebens-, Geschäfts- oder Anlageberatung – sie werden nur zu Bildungszwecken bereitgestellt. Indem du diese verwendest, stimmst du zu, dass die Informationen keine Lebens-, Geschäfts-, Anlage- oder Finanzanweisungen darstellen. Recherchiere selbst und wende dich an Life-Coaches, Geschäftsberater oder Finanzberater, bevor du Lebens-, Geschäfts- oder Anlageentscheidungen triffst.
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